Samstag, 18. Oktober 2014

Die Lütticher Straße | 4. Teil

In diesem Artikel...


Die Lütticher Straße | Von der Schanz bis Jüdischen Friedhof | Teil 1

... hatte ich das Thema mit den Aachener Straßenbahn-Wagons, die die Amerikaner mit Sprengstoff beluden und von verschiedenen Stellen aus in die Stadt rollen ließen, ja schon mal angerissen.

Ich zitiere noch einmal aus der Wiki:

Bei der Einnahme Aachens durch alliierte Truppen wurden mit Sprengstoff beladene Straßenbahnwagen auf den abschüssigen Strecken von Süden her in die Innenstadt als rollende Bomben benutzt, die allerdings vergleichsweise wenig Schaden anrichteten.

Quelle: Straßenbahn Aachen | Zweiter Weltkrieg und Wiederaufbau
 
 Im meinem Text vom 14. September 2014 haben sich einige Fehler und Falschangaben bezüglich der näheren Umstände und Örtlichkeiten eingeschlichen, ...
 
Die Amis erbeuteten am 14. Oktober 1944 mehrere Wagons der Aachener Straßenbahnbetriebe, die sie in Aachen-Express V13 umbenannten.

An drei Stellen nahe der deutsch/belgischen Grenze packten sie diese mit von der Wehrmacht zurückgelassenen Flak-Granaten und eigenen Sprengsätzen voll und versuchten, die Wagons dann - mit Zeitzündern scharf gemacht - in die Stadt rollen zu lassen, wo sie detonieren sollten.

Der eine (Linie 13 vom Bismarkturm kommend) ist im Bereich Robert-Schuman-Straße Ecke Kalverbenden umgestürzt und explodiert, der zweite ist am Krugenofen aus der Bahn gekippt und nichts ist passiert und der dritte Wagon hat es auch nicht bis in die Stadt geschafft.

Das Teil kam von Höhe Waldschänke und ist an der Kreuzung Amsterdamer Ring/Lütticher Straße umgekippt und ziemlich unspektakulär still und leise liegen geblieben. Schwein gehabt …

Gut nachzulesen in dem Buch ´Die Amis sind da!´ von Charles Whiting und Wolfgang Trees.
 
... die ich nun mit Hilfe vom Apotheker Herrn Reiner Bimmermann berichtigen konnte.
 
Von ihm stammt auch der folgende Text und das Bild, deren Veröffentlichung er mir an dieser Stelle gestattet hat.



Text und Bild sind auch im Strassenbahn-Magazin Heft 11/14 erschienen.
 
Zu sehen ist, wie die Amerikaner den Betriebswagen Bw 507 der Linie 17 auf der Lütticher Straße an der deutsch-belgischen Grenze bei Bildchen (kurz vor Kelmis/Altenberg) mit Sprengstoff und Munition beladen.
 
Den Wagon verbrachten sie von dort bergauf mit Hilfe eines LKW oder Jeep an die Stelle, wo es wieder hinab in den Aachener Talkessel geht, nämlich an die Waldschenke.
 
 
Hier ein paar kleine historische Aufnahmen aus der Gegend rund um die Waldschenke, aus einem der Bildbände vom Herrn Bimmermann.
 
Bild 1 (Straßenbahn vor der Waldschenke 1955)
 
Bild 2 (Weiche "Osterweg" 1958)


Bild 3 (Endhaltestelle Bildchen Grenze 1956)

Umgekippt, explodiert und ausgebrannt ist dieser Betriebswagen dann bereits nach wenigen hundert Metern an der Ausweiche Grundhaus
 
Sozusagen direkt vor meiner heutigen Haustür. 
 
 
Nach Kriegsende haben in und an dem ausgebrannten Wagen noch Kinder gespielt.
 
Ich erwarte in den nächsten Tagen noch einiges an Bildmaterial zu diversen Themenbereichen was die Lütticher Straße betrifft und hoffe, auf spektakuläre Aufnahmen zu stoßen...

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