Donnerstag, 4. August 2016

Ostende / Oostende an der belgischen Küste | Der Tag als der Regen kam | 1. Teil

Wir wußten ja schon vorher, daß das Wetter am 3. August in Belgien und insbesondere an der Küste bei Ostende verheerend sein sollte.

Einer der besten Wetterberichte, den es in Deutschland zuhaben gibt, ist da sehr und vor allem gnadenlos genau. Übrigens auch sehr gut als Reisewetter-Vorschau zu gebrauchen. Mir ist noch kein Ort eingefallen, den Maschinenring nicht kennt und das beste ist, - daß das, was ich verifizieren kann, zu 95% immer stimmt. 

Ein Zehnfahrten-RailPass der belgischen Bahn kostet 76,-- Euro und ist genau ein Jahr gültig. 

Damit kann man kilometerunabhängig je Zeile dann für 7,60 Euro durch das ganze Land fahren, darf aber die zuvor eingetragene Destination nicht ändern (es sei denn man, trägt eine neue Zeile ein).

 
Heute wär´ das Teil abgelaufen, also sind wir ganz früh von
Welkenraedt zur Küste gefahren durch fast permanenten Starkregen entlang einer teils landestypischen illustren Wegführung.


In den Zügen (die stets weitestgehend pünktlich verkehren) fahren übrigens immer Zugbegleiter mit, die man alles mögliche fragen kann, die die Billetts kontrollieren und die im übrigen so aussehen, wie die Flicks in den alten Louis de Funès- oder Jacques Tati-Filmen. Nur die Krawatten sind etwas schicker geworden.


In Brüssel irgendwo mit Riesenrad, wo doch tatsächlich welche mit fuhren ...


Der Bahnhof von Ostende ist genau wie sein Umfeld in einem arg abgeranzten Zustand, wird aber zur Zeit EU-gleichgeschaltet und antiseptisch saniert. Schade irgendwie ... 

 

Der Ort selber? Ich mach´s kurz ... ! Voll Scheiße!!! 

Ein städteplanerisches Desaster kafkaesken Ausmaßes.





Geht man gesengten Hauptes den Strand entlang ...


 ... oder schaut den Ort mit seinem Arsch an, geht es einigermaßen.



Das junge Mädel tat mit etwas leid aber wer surfen lernen möchte, muß auch schon mal in den sauren Apfel beiß... äh, in das salzige Wasser beißen ...


Gute Besserung!

Immerhin! Vor dem Wasser an sich gab es nirgendwo ein entrinnen. Es goß wie aus Kübeln mitunter.

Der alte Hafen? Voll Scheiße inzwischen! Es gibt keine Fähren mehr nach nirgendwohin ...

Das letzte mal bin ich 1981 von hier aus mit der Fähre bei sehr schwerer See nach England gefahren.


 Aus! Vorbei! Nix mehr ...

Nur noch Motoryachten, Segelyachten, Luxusboote, ein bißchen maritimer Schnick-Schnack und die unvermeidliche Hafenrundfahrt-Schaluppe für Preise, für die man auch mit dem Flieger nach Faro oder Tunesien hätte fliegen können.






Das sind die einzigen Zeugen einer wahren maritimen Vergangenheit aus dem vorigen Jahrhundert.


 An diese vermoderten Balken kann ich mich noch erinnern ...


 ... und diese halb verweste Strippe lag da auch schon immer.


Erst mal genug für heute. Bin müde ....

Was über Speis und Preis mach ich im 2. Teil (geht schnell *über-die-Tastatur-kotz*).

Dann kommen noch ein paar Bemerkungen zu den doch ganz liebenswerten und lustigen Dingen, die uns widerfahren sind.

Darunter ein/e dann doch typisch belgische/s Café/Kneipe altehrwürdigen Stils.

Der tollen Ruinen am alten Industriehafen.

Und die unglaubliche Geschichte einer sehr merkwürdigen Möwe mit einem außergewöhnlichen Hygiene-Verhalten.

Gegen 17:00 Uhr bannte sich am Horizont fast schon drohend besseres Wetter an (wie vom Maschinenring vorausgesagt) ...



 ... um dann gegen 18:30 Uhr (kurz vor unserer Heimfahrt) mit einer erbarmungslosen Sonne vom Himmel zu scheinen.

Da war es fast schon wieder schön, dem schlechten Wetter mit etwa 120 km/h hinter her zu rasen.

In Brüssel sind wir dann wieder dabei gewesen ...


Gute Nacht.

4 Kommentare:

  1. Ach, diese Zehnerkarten gibt es in anderen Gegenden auch? Ich habe überlegt, mir eine solche Karte für die Strecke nach Prag zuzulegen. Da sieht es auch nicht so heruntergeranzt aus :-)

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    1. Prag? Liegt nicht gerade vor meiner Haustür ... :-).

      Kann sein, daß es solche Billetts auch in anderen europäischen Ländern gibt.

      Ich kenne das so, daß man Start und Ziel immer im Gastland nehmen muß, wo man sich diese Karte kauft. Also nicht von Aachen nach Brüssel oder sonstwo in Belgien, sondern vom nächsten belgischen Bahnhof aus hinter der Grenze. Gut, der nächste belgische Bahnhof von mir aus ist in Welckenraedt (8 km) oder Eupen (12 km). Wir fahren da immer mit dem Auto hin und parken kostenfrei am oder beim Bahnhof.

      Keine Ahnung, ob es so was in Tschechien gibt https://www.cd.cz/de/vnitrostatni-cestovani/jizdenka/

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    2. Die Bahn scheint so etwas anzubieten. Oder ähnlich. https://www.bahn.de/p/view/angebot/international/10er-ticket-prag.shtml
      Von Berlin aus kostet 10x Prag 199 Euro. Es gilt aber nur 2 Monate und ich denke, 10x in 2 Monaten möchte ich da doch nicht hin, ich möchte ja dort nicht hinziehen ;-)

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  2. Stimmt! Dieses "Angebot" scheint mir für den Normalgebrauch arg suboptimal zu sein.

    Höchstens interessant, wenn man mit einer größeren Gruppe Berlin - Prag - Berlin absolvieren möchte.

    Prag soll ein schönes Straßenbahnnetz haben aber eben keine Küsten-Tram. Die ist einmalig und saugünstig ... Info auf Deutsch

    So einen 10ner-Pass scheint es innerhalb von Tschechien nicht zu geben.

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