Sonntag, 13. Oktober 2013

Lüttich | Liège | Luik | Das Lichter- und Kerzenfest - Teil 1

An jedem ersten Samstag im Oktober findet rund um den Coteaux de la Citadelle in Lüttich das phantastische Spektakel La nocturne des coteaux de la citadelle statt.

Ein Grund, sich die kulturelle und geistige Hauptstadt der Wallonie mal näher anzuschauen. Das lohnt sich in vielerlei Hinsicht für die Freunde der frankophonen  Ars-Vivendi, zudem die Stadt mannigfache architektonische sowie kulturelle Schätze birgt, welche es zu entdecken und heben gilt. Von den kulinarischen Exkursionen mal ganz zu schweigen...

Hier nun einige photographische Eindrücke vom Lichter- und Kerzenfest, welches sich von den Hügeln der Zitadelle über verschiedene und außergewöhnlich schöne Wanderwege sowie die 374-stüfige Montagne de Bueren hinunter zu den Straßen, Gassen und den anliegenden Häusern und Gärten des Coteaux zieht.

Eine seltene Gelegenheit auch, einen herzlichen Empfang in vielen ansonsten nicht zugänglichen privaten Gebäuden und Gärten zu genießen, wobei verschiedene regionale Genüsse aus dem Glas und vom Teller nicht zu kurz kommen.

Die etwa 30.000 Kerzen werden von Pfadfinder-Vereinen und Schulklassen im und um den Hügel der Zitadelle sowie auf den anliegenden Straßen und Gassen verteilt.




 Auch die umliegenden Geschäfte und Lokale beginnen gegen 18:00 Uhr mit dem Aufbau ihrer inneren und äußeren Dekoration, genauso, wie die vielen der öffentlichen und privaten Gebäude und Höfe, welche sonst nicht zugänglich sind, festlich raus geputzt werden.



Während die Ordnungskräfte den  letzten Schrott unverbesserlicher Ignoranten wegräumen...



... erobert sich das Volk und ihre Gäste die ersten guten Plätze, um sich langsam anzuglühen.


Nachdem der Tano und sein Kumpel von den Flics den Startschuss zum anfackeln gegeben haben ...


 ... werden auf der Montagne de Bueren und in den Straßen von den Pfadfinder/-innen, Schülerinnen/-innen und Anwohnern die ersten Lichter angezündet.





Der Name der Treppe erinnert an einen vereitelten Putsch, den 600 Männer aus dem Dorf Franchimont am 29. Oktober 1468 gegen die Truppen Karls des Kühnen und Ludwigs XI. verübten. Einer ihrer Anführer hieß Vincent de Bueren. 

Die Treppe selber wurde erst im 19. Jahrhundert erbaut. 

Sie diente den Soldaten der damaligen Zitadelle auf dem Hügel als Weg von und in die Unterstadt. Der Grund ihres Baus war, daß die häufig besoffenen und ständig streitsüchtigen Soldaten nicht mehr durch die Gassen der bürgerlichen Viertel laufen durften.

Sie hatten unter Strafanordnung den Befehl, NUR noch diese Treppe zu begehen und sich nunmehr zweimal überlegt, einen über den Durst zu saufen.


Der Brand der Dinge um 19:03 Uhr


Während auf den Straßen die ersten Stimmungskanonen abgefeuert werden ...


 ... und die Grills allerorten immer heftiger glühen ...



... werfe ich einen Blick in den Speisesaal der Ecole d'Hôtellerie et de Tourisme de la ville de Liège...


... wo man per Losverfahren einen Platz reservieren konnte und nach Aufruf für einen schier unvorstellbar günstigen Promo-Preis sich mit Speisen einer 3-Mützen-Gastronomie verköstigen lassen durfte, welche von einer an Akkuratesse und Manieren nicht zu übertreffenden Belegschaft aus Küche und Servier-Personal  kredenzt wurde.


Obwohl ich dieses Haus immer wieder als logistischen Rückzugsort zur Erholung und Hygiene-Befriedigung (ausschließlich im inneren Personalbereich, was niemanden gestört hat) aufgesucht habe, war´s zeit- und ortsweise zu voll.

Man konnte in den dortigen Gärten und Höfen allerdings auch ganz gut auf seine Kosten kommen.




 ... wo für ein schnelles kerniges Omelett genau so Platz war ...


 ... wie für ein Stück Moka-Torte (in der Mitte des Bildes) für einen Euro.


Die weiteren Preise hatte ich bereits im Beitrag Für alle Gourmets und Gourmands ... verkündet.


An der Treppe sah es inzwischen richtig gut aus ...



 ... wurde aber an dieser Stelle so gegen halber Zehn ein mächtig enges Nadelöhr.



 Ein schnelles kleines Häppchen bei diesen lustigen Gesellen ...


 ... für lau und ohne anstehen zu müssen ...


... weil ich denen die Bilder als Mail versprochen hatte (ist bereits erledigt).


Danach bin ich ohne zu wissen wieso, weshalb, warum und vor allem WO???? in dieses Etablissement geraten. 

Aber thematisch ging das wohl in Ordnung, denk ich. Oder?





Ich hab dieses Privat-Museum auch am anderen Tag ums verrecken nicht wiedergefunden und konnte erst in Aachen recherchieren.

Ein Paradies für die Freunde trüber Funzeln, genialer Leuchten und Candeeiros aus aller Herren Länder. Könnte mir vorstellen, daß der Zip sich dort auch schon mal hat heimleuchten lassen.Der Patron spricht übrigens sehr gut Deutsch.

 Lütticher Lampenmuseum “Mulum”

Zu Gast beim Sammler des Lichts in der Rue Henri Maus




 Hat mich echt beeindruckt, was der alte Zoll-Inspektor da zusammen getragen hat.
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Jetzt  hab ich aber erst mal keine Böcke mehr, weiter zu machen, weil mir der Magen knurrt.

Morgen oder so mach ich noch ein paar weitestgehend kommentarlose Bilder zum Thema hier rein.





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