Sonntag, 10. November 2013

Pfui Deibel ...! Aber lecker ...! Mahlzeit ...

Nachdem ich gestern versucht habe, mal etwas halbwegs geistreiches zu bloggen, gibt es heute wieder das volle Brett auf´s Gemüt.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Was die seltsamsten Dinge, die in letzter Zeit auf meinem Teller lagen, betrifft, kann man mir ein übertriebenes Etepetete wahrlich nicht vorhalten. 

Hab mal wieder vor kaum was zurückgeschreckt und muss gestehen, - manches ist, sobald es aus den Augen verschwunden und unter der Nase durch ist, relativ schmerzfrei der Verstoffwechslung zugeführt worden ...

Ich lass den alten Tilsiter N°8-Kalauer einstweilen außen vor und fang´ mal hiermit an.


Als ich das vor ein paar Monaten das erste mal gesehen hatte, war mir, als hätte mir jemand in die Klöten getreten.

Ich kannte solche Bilder bislang nur aus den schlimmen Kapiteln des Pschyrembel.

Spaghetti-Döner-Box-To Go mit Koktailsauce (warum kotzt denn hier meine Rechtschreib-Korrektur so herum). Sprecht das mal wohl pro­non­ciert aus...! Und? Merkt ihr, wie es im Gemächt ziepen tut???

Also ich hab es gegessen. Drinnen! Am Tisch sitzend, mit ´ner Coce zum runter spülen und ohne die mühsam zur Schau gestellte Countenance zu verlieren. 

Sogar als ich diesen Hades der kulinarischen Sittenstrolche verlassen hatte, gab es erstaunlicherweise keinen unmittelbaren oder späteren Anlass, mich  dieser lukullischen Abartigkeit gastroenteritisch zu entschwallen.

Wie es geschmeckt hat? Na so wie ´muss-man-kein-zweites-mal-haben´ aber das mitunter gastronomisch-verbogene Rückgrat hat´s allemal gestählt ...

Das einzig ärgerliche war, daß der Laden sauber gewesen ist. Also wer sowas auf der Pfanne hat, sollte gefälligst auch für einen anständig verschmierten Tisch und schmutziges Besteck sorgen.

Baaah ...! Das ist ja ekelhaft sonst ...!

Stuhlgang anderntags?  Ohne näheren Befund!
~~~~~~~~~~~~~~

Das hatte ich schon lange nicht mehr auf dem Teller. Da muss ich extra mal wieder für nach Verviers fahren. Liegt auf weniger als halber Strecke nach Lüttich/Liège.

Nur dort kenne ich eine/n Boucherie/Metzger, wo es frischen und auf Bestellung bereits gewässerten Stierhoden zu kaufen gibt. 

Ist der etwas angeranzte Laden eines Ghanaer aus dem Ort Teshie nahe Accra, wo es die geilsten Särge Afrikas zu kaufen gibt, wie er mir erzählt hat und hier zu sehen ist.

In Wirsingkohl mit Kümmel scharf angebraten und dann noch was geschmort mit grob gestampften Kartoffeln und Gemüse, schmeckt das alles andere als degoutant, nämlich saulecker ... also stiergeil ... also irgendwie toll ... Ehrlich!

Mach ich mal demnächst wieder. Dann stell ich das hier vor. Mit Bilder und so ....

Das Folgende nenne ich einen sprachlich durchaus gelungenen kulinarischen Bogen vom Stierhoden ...
"Und wer jetzt die Nase rümpft, sollte sich mal überlegen, was in industriell hergestellte Wurst so alles reinkommt. Das sind nämlich wirklich Schlachtabfälle!" (Quelle: Gaumenglück)

 ... zu einem weiteren tanonesken Gaumenglück.

Gibt es schon ewig bei NETTO. Ein Laden, den ich nicht mag. Kann es nicht genauer begründen. Irgendwie sind deren Schuppen nach meinem Gusto alle irgendwie schäbig obwohl ein  Tochterunternehmen von Edeka. 
Nicht ganz so abgeranzt und verkeimt wie der andere Netto (der sogenannte Hunde-Netto) aber trotzdem passt mir das da alles nicht.

Aus den Regalen strömt der verhaltene Mief von Hartz4, ´alter-Oma-unterm-Arm´ oder HO in Schkopau.

Manchmal jedoch geh ich da rein. Wenn es z.B. Nutella für 3,78 Euro/kg oder die extraordinären Schauma-Shampoo-Duschgels für 0,79 Euro die Flasche gibt.

Aber hierfür such ich den Laden auch schon mal einfach nur so auf, wenn ich mal wieder Bock drauf hab.

Jean Luc Französische Jagdwurst mit Knoffi


Für nur 1,49 Euro der 350-Gramm-Pöngel. 

Neben den vermuteten Schlachtabfällen ist da noch so mancherlei drin, was erstaunlicherweise meinen Geschmackspapillen schmeichelt. Will´s garnicht so genau wissen ...
 

Knorpelig und vage fremdkörperbehaftet die Backenzähne irritierend sowie etwas schmierig in der haptischen Wahrnehmung auf der Zunge, macht sich dieses Meisterwerk der deutschen Wurstherstellung am besten als nicht zu pingeliger Vier-Scheiben-Schnitt in der Pfanne mit zwei Spiegeleiern an Brat-Kartoffeln und einem frischen Tomätchen dabei.
 

Dazu passt ...


~~~~~~~~~~~~~~~~~
 Und  gestern im niederländischen Kerkrade diesen Vleesballen.


Gaaaanz seltsam dieses Teil aus gut mit allerlei Kräutern gewürztem  Schweinefleisch mit Anteilen von niederländischen Pferdeeinstreu mit etwas zu intensivem Hautgout sowie einer Note DDR-Bohnerwachs, wie ich ihn das letzte mal kurz nach dem Fall der Mauer in der öffentlichen Kantine Wartenberg in Berlin-Lichtenberg wahrgenommen habe. Dennoch unstrittig lekker smakelijk der Klops.

Mit einem fein gehauchten Anstrich von  Bautz’ner Senf hab ich dann zwar die geschmackliche Orientierung vollends verloren, mich aber ziemlich wohl gefühlt dabei.


So´n gut gekühlter Black-Leaf-Diffuser ist da mitunter hilfreich. 


Durch den oben genannten ghanaischen Metzger in Verviers hab ich übrigens auch die Werke des Musiker und Komponisten Paul Dresher aus Los Angeles kennen gelernt.



Leider sind seine minimalistischen Werke aus dem Album Casa Vecchia nirgendwo im Netz komplett abhörbar.
 

Das Stück ´Other Fire´ wäre jetzt genau der zu Klang gewordenen Balsam, den Ihr nötig haben dürftet für Euer Gemüt ...
 

Aus seiner Homepage noch diese beiden Gute-Nacht-Schmankerl





Tja! So kann´s gehen ... ;-)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen